13. Sonntag im Jahreskreis, Hl. Petrus und Hl. Paulus, Apostel

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

13. Sonntag im Jahreskreis
Hl. Petrus und Hl. Paulus, Apostel
28./29.06.2025
1. Les: Apg 12,1–11
2. Les: 2 Tim 4,6–8.17–18
Ev: Mt 16,13–19

„Liebst du mich? – Berufung zwischen Scheitern und Sendung“
(vgl. Joh 21,15 und Gal 1,11–20)

In der Woche, die auf das Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus (29. Juni) zuläuft, lädt uns das Evangelium zu einer tiefen Betrachtung ein: Was bedeutet es, vom Herrn gerufen zu sein – nicht trotz, sondern mit unserer Geschichte, mit unseren Wunden, mit unserem Versagen?

Im Johannesevangelium Kapitel 21 begegnen wir Petrus in einer zarten, schmerzlichen und zugleich heilenden Szene.
Der Auferstandene fragt ihn dreimal:
„Liebst du mich?“
Diese Frage ist nicht nur Rückblick auf seine dreifache Verleugnung, sondern ein Neuanfang. Jesus ruft Petrus nicht wegen seiner Stärke oder Verlässlichkeit, sondern wegen seiner Bereitschaft zu lieben – trotz allem. Mit dem Auftrag „Weide meine Schafe“ wird aus dem Verzagten ein Hirte, aus dem Fischer ein Menschenführer. Das Versagen wird nicht ausgeklammert, aber verwandelt.

Ganz anders erscheint Paulus in seinem Brief an die Galater (Gal 1,11–20). Er besteht darauf, dass sein Evangelium nicht menschlicher Herkunft ist, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi. Auch seine Berufung beginnt mit einem Bruch – mit einer radikalen Umkehr. Aus dem Verfolger der Kirche wird durch Gottes Eingreifen ein leidenschaftlicher Verkünder des Evangeliums. Seine Autorität gründet nicht in menschlichen Weihen oder Strukturen, sondern in der unmittelbaren Begegnung mit dem Auferstandenen.

Beide Apostel – Petrus und Paulus – sind durch sehr unterschiedliche Wege und Erfahrungen geprägt. Petrus steht für den reifenden Glauben in der Nähe Jesu, durch Höhen und Tiefen hindurch. Paulus steht für die brennende Kraft der Begegnung, für den radikalen Neuanfang. Doch beide eint, dass sie nicht aus sich selbst, sondern durch Christus gesandt sind.

Diese Woche lädt uns ein, ihre geistliche Spur aufzunehmen:
Nicht unsere Leistung, sondern unsere Bereitschaft zur Antwort macht uns zu Zeugen. Nicht unsere Perfektion, sondern unsere Offenheit für Vergebung und Berufung lässt uns Kirche bauen. Petrus und Paulus zeigen: Berufung geschieht immer mitten im Leben – und sie ist nie nur für sich selbst, sondern immer für die anderen.

Mit einem herzlichen Segensgruß für die kommende Woche

Kaplan Chika Okoye

 

„Internationale Messe in St. Urban“
Am 06.07.2025 feiern wir um 17 Uhr mit der rumänischen und der französisch-sprachigen Gemeinde der Afrikaner in St. Urban zusammen die Hl. Messe. Die Idee dazu wurde geboren, als wir zusammen mit ihnen am 18.12 2024 zum Abschluss der Visitation von Weihbischof Steinhäuser erleben durften, wie begeisternd es ist, sich ihren Gesängen, ihrer Musik und ihren Gebeten anzuschließen.
Ein inspirierendes Erlebnis wartet auf alle, die kommen.
Herzliche Einladung!