Liebe Gemeindemitglieder,
das Evangelium des Sonntags ist, zumindest in seiner Langfassung (Lk 16, 1-13) teilweise rätselhaft, während die Lesung aus dem Buch Amos (Amos 8, 4-7) sehr klar ist: Der Prophet, der 800 Jahre vor Christus lebte, spricht sich dagegen aus, dass „die Armen und die Gebeugten im Land“ durch wirtschaftliche Zusammenhänge benachteiligt und betrogen werden.
Parallelen zu unserer Zeit, zu unfairen Handelsbedingungen und zur Durchdringung aller Lebensbereiche durch den Profitgedanken, werden sichtbar. Amos wirft den Unterdrückern vor, dass sie zueinander stolz sagen: „Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.“
Die Befreiungstheologie hat die Befreiung aller als gesellschaftliche Vision: Die Befreiung der Armen – die von Hunger und mangelnder Teilhabe befreit werden. Die Befreiung der Unterdrücker – die davon befreit werden, die Vermehrung von Geld und den eigenen Vorteil als höchstes Lebensziel zu sehen.
In dem Lied „Die Sache Jesu braucht Begeisterte“ heißt es: „Er – Jesus – macht uns frei, damit wir einander befreien.“
Vielleicht möchten Sie sich im Laufe der Woche diese Fragen mitgeben lassen:
Wovon wünsche ich mir Befreiung? Wo wirke ich auf andere befreiend?
Was führt mich zu größerer Freiheit, größerer Liebe, mehr Glauben, mehr Zuversicht?
Was kann ich tun, damit diese positiven Dinge in meinem Leben wachsen?
Maria Schwarz, Pastoralreferentin