Gaudete-Sonntag: Freut euch im Herrn!
Zefanja 3,14-17; Lukas 3,10-11
Liebe Schwestern und Brüder,
der dritte Adventssonntag, der Gaudete-Sonntag, ist eine Einladung zur
Freude. „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ ruft uns die Liturgie zu.
Diese Freude ist nicht oberflächlich, sondern entspringt der Gewissheit,
dass der Herr nahe ist und mit uns geht. Der Prophet Zefanja malt ein
Bild des jubelnden Volkes Gottes, denn „der Herr, dein Gott, ist in
deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt“ (Zef 3,17).
Doch diese Freude, liebe Schwestern und Brüder, ist keine Freude, die
wir für uns allein behalten dürfen. Sie ist eine Freude, die geteilt werden
will. Das Evangelium erinnert uns daran, dass die Ankunft des Herrn
Konsequenzen für unser Leben hat. Die Menschen fragen Johannes
den Täufer: „Was sollen wir also tun?“ Seine Antwort ist klar: Teilen,
helfen, lieben. „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines dem, der
keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso“ (Lk 3,11).
Die Freude allen zugänglich machen
Die Freude über das Kommen des Herrn muss sichtbar und greifbar
werden – besonders für jene, die oft vergessen werden: die Armen,
die Einsamen, die Gefangenen. In Nigeria und an vielen Orten dieser
Welt leben unzählige Menschen in Gefängnissen unter schwierigen
Bedingungen. Sie sind oft verlassen, von der Gesellschaft ignoriert.
Doch auch sie sind Kinder Gottes, auch für sie kommt der Herr.
Wie können wir diese Freude mit ihnen teilen? Vielleicht durch einen
Besuch, ein Gebet, eine kleine Geste der Solidarität oder durch
Unterstützung von Initiativen, die sich für Gefangene einsetzen. Der
Herr ruft uns, seine Liebe zu leben, besonders dort, wo die Dunkelheit
am größten ist.
Ein Zeugnis der Liebe sein
Liebe Schwestern und Brüder, die wahre Freude des Advents wird
sichtbar in der Liebe, die wir einander zeigen. Wenn wir teilen, wenn
wir vergeben, wenn wir die Vergessenen sehen, dann bereiten wir den
Weg für den Herrn in unserer Welt.
Möge dieser Gaudete-Sonntag uns ermutigen, die Freude des Herrn
nicht nur zu empfinden, sondern sie durch konkrete Taten spürbar zu
machen. So wird die Ankunft des Herrn zu einer Quelle des Lichts und
der Hoffnung – für uns und für alle, besonders die am Rand der
Gesellschaft. Amen.
Kaplan Chika Okoye