3. Adventssonntag (Gaudete)

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

3. Advent – Gaudete 
10./11.12.2022

1. Les: Jes 35,1-6a.10
2. Les: Jak 5,7-10

Ev: Mt 11,2-11

Gaudete!

Freut Euch! Gaudete! Bald feiern wir die Geburt Jesu. Bald feiern wir Weihnachten. Seine Geburt ist nahe. Freut Euch und fürchtet Euch nicht!

Die Wüste wird üppig blühen, jubeln und jauchzen. Alles Negative wird ins Positive verkehrt. Das sehnsuchtsvolle Warten hat ein Ende. Der Stollen ist gebacken und die meisten Weihnachtsgeschenke sind gekauft oder gebastelt. Die dritte Kerze brennt am Adventskranz. Die Dunkelheit wird durch Kerzen erhellt.

Aus der Dunkelheit des Kerkers lässt Johannes der Täufer bei Jesus anfragen, ob er der so lang erwartete Messias des Volkes Israels sei. Jesus erinnert ihn an die Vorzeichen, die mit dem Erscheinen des Messias einhergehen. So bringt er ein Licht der Hoffnung in die Kerkerhaft des Johannes. Seine Umkehrbotschaft war also nicht umsonst, der Messias ist da. Und mit Jesu Erscheinen wandelt sich die Drohbotschaft des Johannes und das Erscheinen Gottes als Richter in eine Frohbotschaft Jesu, der uns Gott als den barmherzigen Vater vorstellt.

Johannes wurde die von den Propheten angekündigte Stimme Gottes in der Wüste. Johannes der Täufer leiht Gott seine Stimme, um die Menschen auf die bevorstehende Menschwerdung des Messias vorzubereiten, indem er sie zur Umkehr in ihren Herzen aufruft.

Schon beim Besuch Marias bei seiner Mutter Elisabeth spürt er seine Nähe und hüpft im Bauch seiner Mutter vor Freude. Er lädt uns heute ein: Gaudete! Freut Euch mit mir!

Johannes ist ein im Kerker auf seinen Tod wartender Mensch. Er wartet vergebens auf das Eingreifen Gottes in diese Welt, der seine Situation vielleicht doch noch zum Guten wendet. Auch wir warten in der Dunkelheit der augenblicklichen Welt auf ein Zeichen der Hoffnung. Wann wird der ungerechtfertigte Krieg in der Ukraine beendet? Wann bekommen wir die Unberechenbarkeit des Klimas wieder in den Griff? Wann wird die Verkehrssituation in Deutz zur Zufriedenheit aller geregelt?

Auch wir warten auf Hoffnungszeichen. Auch wir warten auf lebensrettende Worte und Taten zur Beendigung der Wüste in unseren Herzen. Welche Zeichen der Hoffnung bietet uns die Welt? Welche Zeichen der Hoffnung bietet uns unser Glaube an Christus?

Wir sind und bleiben sehnsuchtsvoll-hoffend Wartende. Wir wünschen uns Veränderungen und Verbesserungen unseres Lebens. Auch wir sehnen uns – wie Johannes in seiner Finsternis – nach dem Mensch und Licht gewordenen Wort Gottes zur positiven Veränderung dieser Welt.

Gerade heute gilt uns Gottes Zuspruch: „Fürchtet Euch nicht! Die Rettung naht!“ Ja, freut Euch! Gaudete! Die lange Zeit des hilflosen Wartens in der Dunkelheit hat bald ein Ende. Gaudete! Freut Euch!

Diakon Hans Gerd Grevelding