30. Sonntag im Jahreskreis

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

30. Sonntag im Jahreskreis
28./29.10.2023
1. Les: Ex 22,20-26
2. Les: 1. Thess 1,5c-10
Ev: Mt 22,34-40

Liebe Gemeindemitglieder,

jetzt ist es also wieder so weit: Zeitumstellung auf Winterzeit. Für viele digitalisiert, ergo sie tun selber nichts (es wird nicht mal mehr am Rädchen gedreht).

Wenn das mal so einfach wäre mit unserer Lebenszeit: Wir würden uns die Sommerzeit nicht nehmen lassen und daran festhalten, dass der Sommer Gottes naht und wir viel zu lachen und Gott wenig zum Weinen hat. (Zeitansage à la Dorothee Sölle, loben ohne lügen, Berlin 2000) Wir würden die Zeit umstellen auf mehr Zeit für mich, zum Innehalten, mich besinnen, leicht sein …
Zeitumstellung auf Gotteszeit – das natürlich auch.

Nein, nicht einfach Zeit für Gott, obwohl das auch schon klasse wäre. Gotteszeit, das ist Zeit, „heilig zu sein, wie er heilig ist, barmherzig zu sein, gerecht zu sein…“ Da bricht gleich eine ganz neue Zeit an. Und da wäre nichts mehr zurückzustellen! Ganz sicher nicht! Zeitumstellung auf Zeit für die Menschen, die alten Eltern, die Nachbarn, ein Ehrenamt … Auch gut und nötig!

Zeitumstellung: Nein, man kann die Zeit nicht wirklich umstellen! Und die Zeitenwenden zeigen meistens doch, dass sich die Problemlagen nur verschieben lassen, aber keineswegs vollständig verschwinden. Wir müssen uns die Zeit nehmen, die in Gottes Händen steht, um dann das Zeitliche getrost segnen zu können.
Lasst uns damit anfangen, den Anker in unserer Zeit zu entdecken und uns Ankerzeiten zu nehmen. Dann können wir mit Mascha Kaleko singen, dass wir uns aller Zeit und Wetter erfreuen und – weil wir uns selber lieben – den Nächsten lieben. („SOZUSAGEN GRUNDLOS VERGNÜGT“)

Pfarrer Dr. Andreas Mersch