3. Adventssonntag

deutz-poll aktuell

Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

Heiliger Abend
23./24.12.2023
1. Les: Jes 62,1-5
2. Les: Apg 13,16-17.22-25
Ev: Mt 1,1-25

Fest der Heiligen Familie
30./31.12.2023
1. Les: Sir 3,2-6.12-14
2. Les: Kol 3,12-21
Ev: Lk 2,22-40

Vielleicht das letzte gemeinsame Weihnachtsfest?

Wer mit alten Menschen gemeinsam wohnt, oder mit jungen, kurz vor dem Verlassen des elterlichen Nestes, denkt fast sicher daran, dass es vielleicht „der letzte gemeinsame Heilige Abend“ sein wird. Viele Jahre gab es spezielle Rituale, die einfach zum Fest dazugehört haben. Bis zu den regelmäßigen kritischen Äußerungen der Großmutter über den Christbaum. Sogar diese werden fehlen, wenn sie nicht mehr am Tisch sitzen wird. Oder die enttäuschten Gesichter der Teenager, wenn das Geschenk nicht ihrem Geschmack entsprochen hat. Auch eine bevorstehende Scheidung kann dunkle Schatten auf Kerzenlichter werfen. Heilige Abende sind nicht immer ganz „heilig und himmlisch“. Meistens spielen ganz irdische Emotionen mit. Aber das war schon immer so. Bestimmt auch ganz zu Beginn, der bestimmt weit von unserer romantischen Vorstellung von Ochs und Esel im Stall um eine glückliche Mutter entfernt war.
Feiern wir Weihnachten anders, wenn wir daran denken, dass es vielleicht das letzte Mal in dieser Art sein wird? Können wir es dann überhaupt genießen? In Wirklichkeit kann jedes Weihnachten ganz anders sein als bisher, weil unser Leben sich von einem Augenblick zum anderen verändern kann. Wir haben vieles nicht unter Kontrolle, auch Weihnachten nicht.
Aber vor möglichen Veränderungen Angst zu haben, hilft auch nicht. Es gibt viele Möglichkeiten, den Abend „zu heiligen“. Mit mehr oder weniger Menschen in der Wohnung, in einer ganz neuen Umgebung nach einem Umzug, mit einem anderen Priester in der Kirche. 
Auch wenn wir Menschen Veränderungen hassen, die wir nicht selbst gewählt haben, müssen wir uns damit auseinandersetzen. Und früh genug Alternativen planen. Was ist uns am wichtigsten, um das Gefühl von „der Himmel kommt auf die Erde“ spüren zu können? 
Vielleicht der Großmutter, die seit dem letzten Fest gestorben ist, bewusst den Christbaum zeigen und lächelnd überlegen, wie ihr Kommentar lauten würde.
Den inzwischen in einer anderen Stadt lebenden Kindern glaubhaft versichern, dass sie ihre eigenen Weihnachtsrituale entwickeln dürfen, weil man selbst nicht einfach traurig der Vergangenheit nachweinen wird, sondern sich auf Entdeckungsreise in ein neues Weihnachten befindet. 

Allen unseren Gemeindemitgliedern, ihren Gästen und den

Gottesdienstbesucher*Innen

ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr

Pfarrer Dr. Mersch und Pastoralteam