5. Sonntag im Jahreskreis B

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

5. Sonntag im Jahreskreis B
03./04.02.2024
1. Les: Hiob 7,1-4.6-7
2. Les: 1. Kor 9,16-19.22-23
Ev: Mk 1,29-39

Februar im Schaltjahr

2024 ist ein Schaltjahr. Der Schalttag wird Ende Februar als 29. Tag eingefügt; das hängt damit zusammen, dass es der letzte Monat des römischen Jahres war. Nach den Schalttagen (es waren oft mehrere) war Neujahr am 1. März; denn in Rom begann das Jahr im Zeichen des Kriegsgottes Mars. Im Frühling exerzierten die Legionen auf dem „Marsfeld“, und dann zogen sie ins Feld. Februar dagegen war der Monat der Fiebergöttin Febris, der in der Stadt eine Reihe Tempel geweiht waren. Die Römer dachten wohl besonders an die Malaria, die in den Sümpfen zwischen den Hügeln grassierte. Wir kennen Malaria nur noch als Tropenkrankheit; aber zur Zeit unserer Großeltern gab es sie auch noch in europäischen Sumpfregionen. Der Klimawandel bringt sie uns womöglich bald zurück. Anfang Februar fanden im heidnischen Rom die Wolfsspiele/Lupercalia statt, die im Karneval weiterleben. Der Ursprung dieses Festes ist schwer zu fassen.

Die alten Römer vollzogen zwar diese Zeremonien, verstanden aber ihren Sinn schon lange nicht mehr. Für das heidnische Fest war das ein Glück; denn mit dieser inhaltlichen Unbestimmtheit konnte es sich noch lange halten. Die von jedem Sinn entleerten Luperkalien sind das letzte heidnische Fest, das im christlich gewordenen Rom der Spätantike abgeschafft wurde. Den nächtlichen Umzug am 2. Februar verwandelt Papst Gelasius im 5. Jahrhundert in eine Prozession mit strengem Bußcharakter zu Mariä Lichtmess.

Um Fieber geht es auch im Evangelium an diesem Februarsonntag. Die Schwiegermutter des Petrus leidet darunter. Fieber ist eine Allerweltskrankheit. Alles Mögliche kann sich dahinter verbergen. Etwas Fremdes, Störendes, Giftiges steckt im Körper, und der wehrt sich mit allen Kräften gegen den Eindringling. Das Fieber ist eigentlich eine gesunde Reaktion eines funktio-nierenden Körpers. Jedes Leid, auch das normale und alltägliche, rührt das Herz Jesu. Er hilft der Abwehrreaktion, den Störfaktor nach außen zu drängen und auszuschwitzen. Jesus heilt nicht nur die spektakulären Fälle, sondern auch die ganz alltäglichen Übel, mit denen Menschen sich herumplagen.

Pfarrer Dr. Andreas Mersch