26. Sonntag im Jahreskreis

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

26. Sonntag im Jahreskreis
24./25.09.2022
1. Les: Am 6,1a.4-7
2. Les: 1. Tim 6,11-16
Ev: Lk 16,19-31

 

 

 

Lieber Herr Rack,

 

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VG Iris Hoppen

 

 

 

 

 

Liebe Gemeindemitglieder,

für reich und arm endet das Leben mit dem Tod. Was uns auf Erden an materiellen Gütern noch so sehr unterscheidet, wird nach unserem Tod aufgehoben. Im Tod werden wir alle gleich. So sagt Papst Franziskus mit Nachdruck, dass er bei keiner Beerdigung hinter dem Sarg des Verstorbenen einen Umzugswagen gesehen habe. Auch in der Bibel finden wir die Lebensweisheit, dass wir nackt geboren und nackt wieder zurückkehren werden.

Lukas macht diese Erfahrung am Beispiel vom armen Lazarus und dem reichen Prasser fest. Die soziale Kluft, die zwischen ihnen auf Erden herrscht, wird im Himmel ins Gegenteil verkehrt. Nun ist der Reiche in seiner Gottesferne der Benachteiligte und der Arme lebt in Gottes Herrlichkeit.

Interessant ist an diesem Beispiel, dass der Name des Armen mitgeteilt wird, jedoch der Reiche namenlos bleibt. Auf Erden ist uns jedoch der Namen der Reichen bekannt, da ihre Auftritte von der Presse und dem Fernsehen begleitet werden und das Heer der Armen namenlos ist.

Jesus macht uns damit klar, dass die Armen im Reich Gottes einen höheren Stellenwert besitzen als die Reichen. Hierauf weist auch sein Wort hin, bei dem es heißt: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel.“

An einer anderen Stelle des Lukasevangeliums heißt es „Wohl euch ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Wohl euch, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden.“ Das ist keine billige Vertröstung auf das Jenseits, sondern eine Aufgabe für uns, die Armut der  rmen zu lindern oder zu beseitigen und für sie zu tun, was in unseren Kräften steht.

Geld, Macht, Anhäufung von Reichtum sind heute wie damals dasselbe Problem in unserer Gesellschaft. Bildeten bis zum Zusammenbruch des kommunistischen Blocks Kommunismus und Demokratie die Gegensatzpole auf dieser Welt, so verschieben sich momentan die Gegensätze auf Macht des Staates (China, Russland und ihre Anhänger) und Recht des Einzelnen (in den demokratisch geführten Ländern).

Folgt man einigen TV-Sendern, die das Leben der Reichen im Fokus haben, dann leben einige von ihnen in einem ungeheuren Luxus, in dem sie sich auf Inseln, besonderen Stadtteilen oder in besonderen Gegenden von Schutzmannschaften beschützen und von dem Rest der Menschheit abschirmen lassen.

Das heutige Beispiel von Lazarus und dem namenlosen Reichen ist so aktuell wie damals. Es bleibt eine Aufforderung Jesu an unsere christliche Berufung, Nächstenliebe und Solidarität auf Erden zu verwirklichen und Machtstrukturen zugunsten eines christlichen Miteinanders zu realisieren. Der Krieg in der Ukraine, die Verschlechterung unserer Lebensbedingungen und die Hungersnöte in dieser Welt ermahnen uns, jetzt solidarisch zu sein mit denen, denen es schlechter geht als uns.

Diakon Hans Gerd Grevelding