7. Sonntag der Osterzeit

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

7. Sonntag der Osterzeit
20./21.05.2023
1. Les: Apg 1,12-14
2. Les: 1. Petr 4,13-16
Ev: Joh 17,1-11a

Liebe Mitmenschen in Deutz und Poll,

am heutigen Sonntag befinden wir uns zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Jesus ist schon beim Vater, aber das Pfingstereignis, in dem die Jüngerinnen und Jünger den Heiligen Geist, Gottes Präsenz in der Welt, spürbar erfahren, lässt noch auf sich warten.

Auch wenn Jesus sie schon bei seiner Himmelfahrt ausgesandt hat und die Apostel aufgefordert hat, allen Menschen von ihm zu erzählen; auch wenn er ihnen zugesagt hat, alle Tage, bis zum Ende der Welt, bei ihnen zu sein; ziehen sie sich doch miteinander in die obere Etage eines Hauses in Jerusalem zurück, beten gemeinsam und bleiben unter sich.

Auch in der Zeit zwischen den beiden Festen, ja, auch vor Pfingsten, ist der Heilige Geist schon in der Welt. Der Schöpfungsbericht drückt die Überzeugung aus: „Der Geist Gottes (ruach) schwebte über dem Wasser.“ Das hebräische Wort ruach bezeichnet Wind, Geist und Atem. Schon auf der ungeformten, wüsten, leeren Erde – auf Hebräisch „tohu-wabohu“ – ist der Geist anwesend. Seit dem ersten Moment der Schöpfung ist die Welt voller Gott.

Beim Schaffen des Menschen gibt Gott ihm auch den Atem – ruach – ein. Gottes Geist wohnt vom ersten Atemzug an in uns.

Und doch merken wir bei den Jüngerinnen und Jüngern, die im Obergemach sitzen und bei uns in unserem Alltag, dass uns die Präsenz Gottes in unserem Leben mal mehr und mal weniger bewusst ist und dass es Momente braucht, in denen wir Gottes Nähe und die Kraft des Heiligen Geistes besonders spüren. In der Bibel wird Pfingsten zu einem fühl- und hörbaren Ereignis. Durch das Verlassen des Hauses und das verständliche Sprechen für Menschen verschiedenster Herkunft wird das Erfahrene dann in der Welt wirksam.

In dieser Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten können uns die Fragen begleiten: Welche Erfahrungen mit Gott, mit seinem Geist, habe ich zuletzt gemacht? Was braucht noch Zeit in mir, sodass ich mich lieber noch eine Weile zurückziehe? Und was drängt nach außen; was möchte ich grade anderen Menschen weitergeben?

Maria Schwarz, Pastoralreferentin