4. Sonntag der Osterzeit

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

4. Sonntag der Osterzeit
20./21.04.2024
1. Les: Apg 4,8-12
2. Les: 1. Joh 3,1-2
Ev: Joh 10,11-18

Liebe Menschen in Deutz und Poll,

Bayer 04 Leverkusen ist Deutscher Meister im Herrenfußball!

In der Berichterstattung über die Leistung des Vereins und über die Euphorie in unserer Nachbarstadt wird auch immer wieder die Leistung des Trainers erwähnt. Dem Trainer Xabier Alonso wird ein großer Anteil am Gewinn der Meisterschaft zugeschrieben.

An diesem Sonntag hören wir das Evangelium vom guten Hirten, in dem Jesus von sich selbst als gutem Hirten und von seiner Beziehung zu den Schafen spricht.

Auch wenn in dieser Woche wieder ein Schäfer auf den Poller Rheinwiesen unterwegs war – das Bild vom Hirten, der sich um eine Herde kümmert, ist aus unserem Alltag weitgehend entschwunden. Das Bild vom Trainer, der eine Fußballmannschaft trainiert, ist uns da vielleicht etwas präsenter.

Wie kam es zum Erfolg von Bayer Leverkusen? Ich entnehme den Medien, dass es eine besondere Stärke des aktuellen Trainers ist, aus vielen begabten Spielern ein Team zu formen, Stärken und Schwächen der Spieler zu erkennen und zu einem funktionierenden Ganzen werden zu lassen. Das kann uns daran erinnern, wie Gott beim Propheten Ezechiel dem Volk Israel zusagt, dass er für sie wie ein Hirte sorgen möchte und dabei auf jeden in seiner Besonderheit achten möchte: „Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die Vertriebenen zurückbringen, die Verletzten verbinden, die Schwachen kräftigen, die Fetten und Starken behüten. […] Ich sorge für Recht zwischen Schafen und Schafen, zwischen Widdern und Böcken.“ (Ez, 34, 16f.)

Auch wird über Xavier Alonso gesagt, dass er sich bei der Anwerbung der einzelnen Spieler für die Mannschaft große Mühe macht, mit ihnen auch schon vor dem Vertragsabschluss in engem persönlichem Kontakt steht und er jedem einzelnen vermittelt, dass er willkommen ist. Das kann uns daran erinnern, wie Jesus uns das Gleichnis vom guten Hirten erzählt, der sich intensiv um jedes einzelne Schaf bemüht und ihm nachgeht.

Unterschiede zwischen einem Trainer und Jesus, dem guten Hirten, gibt es allerdings auch: Der Trainer hat ganz klar ein Ziel: die Leistung. Dazu ist er angetreten. Für Jesus ist das Ziel seiner Zuwendung zu uns nicht eine Art von Leistung, sondern eine gegenseitige Beziehung.

Auch in unseren schwächeren Zeiten, in den Abstiegen unseres Lebens, ist er bei uns. Er sucht nicht nach einem besseren Angebot und wechselt die Mannschaft nicht, auch wenn sie manchmal überhaupt nicht umsetzt, was er vorgeschlagen hat. Sondern er hat sich an uns Menschen gebunden. Er teilt unser Leben bis in den Tod. Sein Miteinander mit uns, mit seiner Herde, mit seinem Team, dient nicht seiner eigenen Karriere, sondern allen Menschen. An diesem Sonntag spricht er uns zu: „Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne.“

Maria Schwarz, Pastoralreferentin