11. Sonntag im Jahreskreis

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

11. Sonntag im Jahreskreis
17./18.06.2023
1. Les: Ex 19,2-6a
2. Les: Röm 5,6-11
Ev: Mt 9,36-10,8

DAS LAND, DER MANN, DIE MISSION

Mein Name ist Chika Okoye. Chika bedeutet „Gott ist der Größte“. Ich wurde am 28. Februar 1986 im Süd-Osten Nigerias geboren. Nach meiner Ausbildung, Abitur, Diplom Philosophie und Theologie, wurde ich am 5. Juli 2014 zum Priester geweiht für das Bistum Enugu, Nigeria. Ich habe nach meiner Weihe unterschiedliche Aufgaben übernehmen dürfen. Wie üblich habe ich als Kaplan angefangen, dann als Mitarbeiter im regionalen Priesterseminar namens Bigard Memorial Seminary Enugu gearbeitet. Zusätzlich habe ich auch als Seelsorger der Gefängniseinrichtung gearbeitet. Knast Seelsorge war eine großartige Erfahrung und auch ein Wendepunkt in meiner Priesterberufung; aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag.

Im Jahr 2021 kam ich nach Deutschland. Fünf Monate lang habe ich im Klausenhof in Dingden studiert. Wir sagen im Klausenhof, „Deutsche Sprache! Sehr schwer.“ Aber es war interessant und ich habe viel gelernt. Ich bitte Sie um Geduld mit mir, da mein Deutsch noch lückenhaft ist. Obwohl ich viel gelernt habe, verstehe ich oft nicht alles.

Ich freue mich, dass ich hier in der Gemeinde arbeiten darf. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern vor allem aber auf das Miteinander und gemeinsame „Aufdemwegsein“ mit allen Mitgliedern der Gemeinden. Ich würde gerne eure Begleitung und Richtlinien in Anspruch nehmen. Es ist ja ein ganz neuer Bereich für mich, wie ihr eure Gottesdienste und Aktivitäten gestaltet bzw. feiert. Ich hoffe, dass ich auch mit meinen Gedanken und Initiativen etwas einbringen kann. Ich bin offen für alles, um zu lernen und möchte meine ersten Monate nutzen, um zu beobachten, wie hier gelernt wird und welche Regeln es gibt. Obwohl ich seit einigen Jahren Priester bin, denke ich, dass jeder Ort anders ist als der andere. Die Kirche in Nigeria, in der ich arbeite, ist anders als hier in Deutschland.

Inmitten Afrikas liegt Nigeria, mein Heimatland. Nigeria hat die höchste Bevölkerungszahl in ganz Afrika, mit rund 206 Millionen Menschen. Es ist faszinierend, dass Nigeria eine große Vielfalt an ethnischen Gruppen und Dialekten beherbergt. Tatsächlich gibt es insgesamt 371 ethnische Gruppen und mehr als 500 Dialekte in  unserem Land. Diese Vielfalt ist eine der reichsten kulturellen Schätze Nigerias. Unter den vielen Ethnien gibt es jedoch drei Hauptgruppen: die Igbo, die Hausa und die Yoruba.
Die offizielle Landessprache ist Englisch, da Nigeria einst eine britische Kolonie war. Englisch wird in den Schulen, in den Medien und in der Regierung verwendet. Die Mehrheit der Bevölkerung in Nigeria spricht Pidgin-Englisch. Pidgin-Englisch ist eine Mischung aus Englisch und lokalen Sprachvarianten. Es ist eine informelle und lebendige Sprache, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Pidgin-Englisch dient als Kommunikationsmittel zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen.

Aufgrund des starken Aufstiegs von pfingstlichen Kirchen und anderen christlichen Konfessionen in Nigeria hat mein Bischof mich nach Deutschland geschickt, um mein Doktoratsstudium über Ökumene zu absolvieren. Während meines Studiums werde ich mich mit verschiedenen Aspekten der Ökumene befassen, wie dem Dialog zwischen den Konfessionen, der Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit in wichtigen sozialen Fragen. Mein Ziel ist es, mein Wissen und meine Erfahrungen zu nutzen, um nach meiner Rückkehr nach Nigeria zur Förderung der Ökumene beizutragen und den interkonfessionellen Dialog in unserer sich wandelnden religiösen Landschaft zu unterstützen.

Chika Cyprian Okoye