Liebe Menschen in Deutz und Poll,
bald sind wir schon in der Mitte des Jahres angekommen und damit auch in der Mitte des Heiligen Jahres, das wir in unserem Seelsorgebereich als Jahr des Gebetes feiern.
Seit der Osterwoche finden Sie in allen unseren Kirchen ein Blatt, mit dem sie jemand anderem mitteilen können, dass sie in dieser Osterzeit besonders für sie oder ihn beten werden.
In den kommenden Wochenendmessen wird jeweils einer von uns aus dem Pastoralteam etwas über unser eigenes Gebetsleben erzählen. Wir kommen aus verschiedenen Generationen, verschiedenen Kulturen und verschiedenen kirchlichen Prägungen, sodass sich auch unsere Glaubenserfahrung unterscheidet – und doch auch Gemeinsamkeiten hat. Seien Sie gespannt. :-)
In all den Unterschieden finden wir uns doch darin, dass wir alle gemeinsam an Gott glauben – sowohl wir im Pastoralteam als auch wir alle an unseren Kirchorten in Poll und Deutz. Manchmal erfahren wir dieses Glauben als eine tiefe gemeinsame Grundlage, manchmal als kleinsten gemeinsamen Nenner.
Der Wahlspruch des neuen Papstes, Leo XIV., lautet: „in illo uno unum“. Er ist einer Predigt des Heiligen Augustinus entnommen und bedeutet „in diesem einen (Christus) sind wir eins“.
Auch wenn wir in unserer gesellschaftlichen Umgebung und in der Kirche große Verschiedenheit erfahren, so beruht doch die Vorstellung einer geistlichen Realität von Kirche darauf, dass wir eine Gemeinschaft sind, die über alle Unterschiede hinweg durch den Heiligen Geist verbunden ist. Diese Gemeinschaft und diese geistliche Realität gehen weit über das, was wir als irdische Organisationsstruktur der Kirche wahrnehmen, hinaus.
Die weltliche Organisation der Kirche erfährt grade durch die Papstwahl wieder neue Aufmerksamkeit und mehr Sympathie. Nehmen wir uns daraus das Gute, was man darin erkennen kann: Dass ein Papst, der Mathematiker ist und viele Sprachen spricht, zeigt, dass Glaube und Wissen sich nicht ausschließen. Dass eine große Vielfalt an Kardinälen zu einer interessanten Auswahl an fähigen Kandidaten führt; dass also grade Vielfalt etwas ist, was eine Gemeinschaft stark macht. Dass die Botschaft von Solidarität, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung keine Privatmeinung von Papst Franziskus war, sondern dass sie die Grundlage des Christentums ist. Bestimmt fallen Ihnen ganz eigene Gedanken und Gefühle ein, die bei Ihnen durch die Wahl des neuen Papstes ausgelöst wurden.
Bleiben wir einander im Gebet verbunden!
Maria Schwarz, Pastoralreferentin