Liebe Schwestern, liebe Brüder,
wenn ich unsere Pfarrnachrichten im „Aktuell“ lese, stehen bei der heiligen Messe bei Bestellungen viele Intentionen, z. B. wir beten für… oder wir feiern diese heilige Messe für…, zum 25. Ehejubiläum von…, für Verstorbene… für die Lebenden und Verstorbenen…
Viele Leute bitten mich um Gebet für ihre Familien, für ihre Kinder, für ihre Gesundheit…
Wir unterstützen uns gegenseitig und bitten um Gebet auch für besondere Anlässe…
Dann stellen wir die Fragen: Was ist Gebet? Warum sollen wir beten? Wo sollen wir beten? Welche Gebete sollen wir beten? Wie sollen wir beten?...
Beten heißt mit Gott ins Gespräch kommen, ihm erzählen, was uns bedrückt oder freut, ihm unsere Anliegen und Sorgen anvertrauen - und dann still werden und hören, was er uns sagen will.
Der Apostel Paulus ermutigt: „...wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können.“ (Röm 8, 26). „Betet ohne Unterlass!”, fordert Paulus seine Gemeinde auf. Da geht es nicht um ununterbrochenes Reden, sondern um das Verwurzelt-Sein als Kinder Gottes in unserem himmlischen Vater.
In der ersten Lesung aus der Sonntagsliturgie lesen wir (Ex 17, 8-13)
„Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Ámalek stärker. Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben den unter ihn und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging.“ (v 31- 32).
Unsere Erfahrungen als Gläubige - Unser Beten hilft! Es kann nur dauern. Für den Evangelisten Lukas (Evangelium Sonntagsliturgie Lk 18, 1-8) ist deshalb Beharrlichkeit wichtig. Wer dranbleibt, wird auch Erfolg haben und seinen Glauben bewahren.
Eine Person hat mir nach der heiligen Messe in St. Heribert gesagt: „Sein Onkel - Priester - hat während der hl. Messe und nachher vor dem Tabernakel stundenlang für seine besondere Intention gebetet“. Er ist bis heute sehr dankbar für sein Gebet.
Gott loben und preisen kann man immer tun - zu Hause, in der Kirche, unterwegs, beim Essen…
Frère Roger, der verstorbene Gründer der Gemeinschaft von Taizé in Frankreich, gibt in der Mönchs- Regel seinen Brüdern den Rat: „…es gibt Tage, wo das Gebet schwer wird…Dann opfere deinen Leib, da ja schon deine Anwesenheit den im Augenblick nicht erfüllbaren Wunsch ausdrückt, Gott zu loben. Glaube an die Gegenwart Christi in dir, auch wenn du keinen vernehmbaren Widerhall spürst…“
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche.
Pater Abraham Muttethazhath MCBS