24. Sonntag im Jahreskreis

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

24. Sonntag im Jahreskreis
14./15.09.2024
1. Les: Jes 50,5-9a
2. Les: Jak 2,14-18
Ev: Mk 8,27-35

Verlust und Rettung

Etwas zu verlieren, ist bestenfalls unangenehm, schlimmstenfalls lebensbedrohlich: Schon der Verlust des Schlüssels kann eine ausgesprochen belastende Erfahrung sein; um wieviel mehr ist es der drohende Verlust der Gesundheit oder der Nähe eines geliebten Menschen. Dann kann die Erfahrung des Verlustes womöglich mein Leben insgesamt in Frage stellen.

            Die Feststellung Jesu am Ende des Sonntagsevangeliums klingt vor diesem Hintergrund ernüchternd realistisch: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren.“ (Mk 8,35a) Ich muss zugeben: Wirklich frohmachend und hoffnungsvoll klingt das in meinen Ohren eher nicht … Und doch will das Markusevangelium offensichtlich gerade so dazu ermutigen, aus einer anderen Perspektive auf die so menschliche Frage nach Verlust und Rettung zu schauen. Oder, anders gesagt: Es will ermutigen, in der Spur Jesu den Weg eines glückenden Lebens zu suchen. Diese Umlenkung des Blicks aber ist aufs Engste verbunden mit der Frage, um die es zuvor im Gespräch zwischen Jesus und den Jüngern ging: „Für wen haltet ihr mich?!“ (Mk 8,29)

            „Für wen haltet ihr mich?“ Bei dieser Frage geht es offenkundig nicht um allgemein verbreitete Meinungen, sondern um eine ganz existenzielle Frage an jeden persönlich.

Die Antwort des Pfarrers und Supervisors Thomas Diener möge Zuversicht und Mut vermitteln: 

„Jesus ist für mich der, der mich in meiner Angst nicht alleine lässt.

Er ist der, der sich meiner Sorgen und meines Kummers um das Morgen annimmt und mir hilft, das Ungelöste zu tragen.

Er ist der, der mir hilft, meine Hoffnung auf das Gute zu bewahren.

Von ihm kommt all das, was meiner Seele Ruhe verschaffen kann und mir und der Welt Frieden gibt.

Er lädt mich ein, umzukehren und neu zu beginnen, wenn es um gutes Auskommen und ein gelingendes Miteinander von Menschen geht.“

Pfarrer Dr. Andreas Mersch