6. Sonntag der Osterzeit

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

6. Sonntag der Osterzeit
13./14.05.2023
1. Les: Apg 8,5-8.14-17
2. Les: 1. Petr 3,15-18
Ev: Joh 14,15-21

Euer Herz ängstige sich nicht

Liebe Gemeindemitglieder,

das heutige Evangelium prägen die Abschiedsworte Jesu. Er weiß, wie schwer seinen Jüngern der endgültige Abschied von ihm fällt. Daher tröstet er sie mit dem Kommen des Heiligen Geistes, der für sie zum Hoffnungszeichen wird, da er immer bei ihnen bleiben wird.

Aus seiner physischen Anwesenheit wird durch den Heiligen Geist eine geistige Anwesenheit Jesu, die uns keiner mehr nehmen kann.

Aus dem fernen Gott des Alten Testaments wird im Neuen Testament ein naher Gott, der in uns immer anwesend sein wird. Aus unserer weltlichen Umgebung können wir nun jederzeit in die Welt des Heiligen und Geistigen eintreten, in der wir Gott begegnen. Jedem von uns sagt Jesus zu, dass er und sein Vater - wenn wir an seinem Wort festhalten - bei uns Wohnung nehmen werden.

Mit dem Heiligen Geist kehrt Jesus in unsere weltliche Wirklichkeit zurück, um in uns zu wohnen. Dieses Fest der Geistsendung in diese Welt feiern wir auf Pfingsten. Den Heiligen Geist hat Jesus bei Gott Vater für uns erbeten, um uns in seiner körperlichen Abwesenheit zu trösten.

Durch diese Geistsendung werden wir in die Dreierbeziehung von Gott Vater, Gott Sohn und Heiligen Geist hineingezogen. Durch sein göttliches Wirken in uns Menschen wird sich auch die Welt im Laufe der Zeit verändern.

In seiner Vision zeigt uns Johannes darüber hinaus die Herabkunft der heiligen Stadt Jerusalem mit ihren 12 Toren, die von 12 Engeln bewacht werden. Eine Nachbildung dieser Stadt Jerusalem war die mittelalterliche Stadtmauer Kölns mit ihren 12 Haupttoren. In alten unzerstörten romanischen Kirchen finden wir die künstlerische Gestaltung der heiligen Stadt Jerusalem in ihren riesigen Leuchtern – wie z.B. im Aachener Dom oder dem Hildesheimer Hezilo-Leuchter.

Diese Leuchter erinnern einerseits an die Johannesvision und zeigen andererseits die Herrlichkeit Gottes, durch die in der Vision die heilige Stadt Jerusalem erleuchtet wird. Ihre Leuchte ist Jesus Christus, der von Johannes als Lamm beschrieben wird.

Das heutige Evangelium schließt damit, uns in dieser Welt Mut zu machen. Es kündigt einen endgültigen Frieden an, den allerdings – wie wir dies leidvoll erfahren – diese Welt nicht geben kann.

Diakon Hans Gerd Grevelding