Liebe Gemeindemitglieder,
mit Allerseelen beginnt die Zeit der Lichtsymbole, die am 2. Februar mit dem Fest Maria Lichtmess endet.
In diesen Zeitraum fällt auch das Martinsfest mit seinem Laternen-umzug, wie wir dies auch in unserem Seelsorgebereich gesehen haben. Auch die diesjährige Kommunionvorbereitung befasst sich mit der Lichtsymbolik am Beispiel der Tauf-, Kommunion- und Gruppenkerze.
Am 10.11.1928 fand in Köln-Weidenpesch das erste Mal ein Martinszug statt. Rektor Wilhelm Grevelding ließ in der katholischen Volksschule Neusser Str. 605 von seinen Schülern Laternen basteln, den St. Martin hoch zu Ross durch Weidenpesch reiten, im Zug lebende Gänse mitführen, eine Musikkapelle Martinslieder spielen, Feuerwerkskörper und bengalisches Feuerwerk entzünden und bat alle am Zugweg wohnenden, ihre Fenster hell zu erleuchten. Anschließend zogen die Schüler von Haus zu Haus und Geschäft zu Geschäft, indem sie Martinslieder sangen und um Süßigkeiten baten.
Der heilige Martin von Tours ging als barmherziger Bischof des 4. Jahrhunderts in die Kulturgeschichte Europas ein und dient heute noch als lebendiges Beispiel eines Helfers für die notleidende Bevölkerung.
In dieser Tradition steht auch der Caritasverband der Stadt Köln, der in Zusammenarbeit mit den Pfarreien vor Ort ein Nothilfe-Programm entwickelt hat, das den Menschen helfen soll, die unter den steigenden Lebensmittelpreisen, Energiekosten und Mieterhöhungen leiden. Ihnen soll sofort geholfen werden.
In der Caritas-Sprechstunde (dienstags von 10 bis11 Uhr im Forum am Deutzer Dom) und in Poll (über das Pastoralbüro) können Geldmittel zur Lebensführung beantragt werden. Zusätzlich gibt es im Forum am Deutzer Dom seit dem 13.10. eine Seniorentafel (für Deutzer mit Köln-Pass), um auch deren Lebensführung zu
erleichtern.
In der Nachfolge der sehr sozial geprägten Bischöfe St. Martin und St. Heribert, denen die Armen stets ein besonderes Anliegen waren, bieten wir diese Hilfen an.
So wollen wir in deren Tradition helfen und teilen, was wir besitzen. Mit dem Licht, das Christus selbst ist, wollen wir Angst, Trauer und die Dunkelheit aus unserem Leben vertreiben. So bleiben wir in unserem Glauben standhaft und gewinnen somit das Leben.
Diese lichtspendenden Martinsumzüge der Kinder wollen uns an die Liebe Gottes zu den Menschen erinnern.
Diakon Hans Gerd Grevelding