Liebe Schwestern, liebe Brüder,
oft hören wir von anderen, … erzählen wir anderen … "Gehen Sie am Abend im Novembermonat auf die Friedhöfe. Dort gibt es ein Lichtermeer, Lichterketten." Fast auf allen Gräbern leuchten die Kerzen. Das ist ein Teil unserer christlichen Glaubenskultur. Im November in der dunklen Abendzeit ist es sehr schön auf dem Friedhof mit all den Lichtern. Wir pflegen die Gräber unserer Verstorbenen - Eltern, Ehepartner, Geschwister, Kinder, Verwandte, Nachbarn, Freunde.
Wir gläubige Christen denken besonders in diesem Monat November an unsere verstorbenen Angehörigen.
Das Fest Allerheiligen haben wir am 1. November gefeiert. Am gleichen Nachmittag hatten wir die Gräbersegnung. Am 2. November haben wir Allerseelen gefeiert.
Manchmal stellen wir die Frage: Gibt es Auferstehung oder gibt es Leben nach dem Tod? Im Sonntagsevangelium lesen wir: "Die Sadduzäer stellen die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht?" Diesen Text des Sonntagsevangeliums (Lk 20, 27-18) und die Geschichte kennen wir. Die Sadduzäer glauben nur an die fünf Bücher Mose. Sie finden dort keine Hinweise auf ein Leben nach dem Tod. Darüber streiten sie mit den Pharisäern, die fest an eine Auferstehung der Seele und des Leibes glauben. Jesus lehrt die Unsterblichkeit der Seele und die Auferstehung des Leibes. Jesus sagt "Gott ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig." (Lk 20, 38)
Wir beten im Glaubensbekenntnis: … "Ich glaube an Gott, … Ich glaube an den Heiligen Geist, Auferstehung der Toten und das ewige Leben." Viele beten auch das Gebet "Totenvesper". Am Schluss dieses Gebetes beten wir: "Herr gib … allen Verstorbenen die ewige Ruhe … Lass die Verstorbenen ruhen in Frieden."
Auch beten viele die "Litanei für die Verstorbenen" und die "Allerheiligen – Litanei". Sie sind keine altmodischen Gebete.
Die Lebenden und die Verstorbenen sind mit Jesus und untereinander verbunden. Während der Eucharistiefeier gedenken wir der Verstorbenen. Bei der heiligen Messe erwähnen wir bei den Intentionen "Für die Lebenden und die Verstorbenen der Pfarrgemeinden und als Stiftungsmesse für die Verstorbenen der Familien."
Wir Christen, Katholiken haben eine gute Kultur der Formen der Erinnerung an die Verstorbenen. Wir besuchen die Gräber, wir gedenken ihnen in der Messfeier, wir halten Gedenkgottesdienste, z. B. zum Geburts- oder Todestag der Verstorbenen und Andacht zum Totengedenken.
Durch den Besuch der Friedhöfe, der Gräber, durch die Gebete zeigen wir Gläubige unsere Verbundenheit mit denen, die uns im Glauben vorausgegangen sind.
Am kommenden Freitag feiern wir das Fest des heiligen Martin - Martin von Tours. Die Martinszüge mit Laternen, das Lied "Sankt Martin" kennen wir alle. Auch die Geschichte von St. Martin kennen wir alle. "Am Stadttor von Amiens teilte er seinen Soldatenmantel mit einem frierenden Bettler; in der Nacht darauf erschien ihm Christus mit dem abgeschnittenen Mantelstück bekleidet." Dieses Bild von St. Martin bleibt in allen Herzen in Erinnerung. St. Martin ist ein Vorbild für uns in unserem christlichen Leben.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche.
Pater Abraham Muttethazhath MCBS