2. Sonntag im Jahreskreis B

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

2. Sonntag im Jahreskreis B
13./14.01.2024
1. Les: Sam 3,3b-10.19
2. Les: 1. Kor 6,13c-15a.17-20
Ev: Joh 1,35-42

Liebe Gemeindemitglieder,

im Evangelium dieses Sonntags kommen die ersten Jünger zu Jesus. Zuvor waren sie Jünger von Johannes dem Täufer gewesen, doch dieser schickt sie zu Jesus weiter.
Jetzt ist der da, den Johannes angekündigt hat.

Die Jünger sind offenkundig junge Leute auf einer spirituellen Suche. Zunächst haben sie sich Johannes und seiner radikalen Lebensweise in der Wüste angeschlossen. Nach einiger Zeit führt ihr Weg weiter: Schon nachdem sie einen Tag mit Jesus verbracht haben, teilt Andreas seinem Bruder Simon mit:
„Wir haben den Messias gefunden!“

Die spirituelle Suche erfüllt sich – das, was sie mit Jesus erleben, lässt sie sicher sein, dass sich nicht nur ihre individuelle Hoffnung, sondern auch die jahrhundertealte Hoffnung des Volkes Israel in diesem Menschen erfüllt.

In den großen Verläufen der Weltgeschichte und der Kirchengeschichte und in unseren persönlichen Suchbewegungen gibt es Zeiten der Suche, der Wüste, des Vertrauens auf eine Verheißung oder auch der Hoffnungslosigkeit. Es gibt aber auch Zeiten der Erfüllung, Zeiten des Findens und Gesättigt-Werdens, Zeiten der Hoffnung und der Zuversicht.

Vielleicht schauen wir ein bisschen neidisch auf die unmittelbare Gotteserfahrung, die die Jünger in ihrem Leben machen konnten.

Doch: Jede Zeit ist Gottes Zeit. Mag uns auch unsere Gegenwart besonders unfriedlich, von Gott entfremdet oder hoffnungslos erscheinen, so können wir daran denken, dass auch Jesus in eine äußerlich bedrückende Zeit, in die Zeit der römischen Herrschaft über Israel, hineingeboren wurde. Mitten in diese Zeit hinein ruft Andreas: „Wir haben den Messias gefunden!“

Auch wenn wir glauben, dass diese große Selbstmitteilung Gottes in Jesus einmalig war, so können wir doch sicher sein, dass Gott ein Gott ist, der Freude an uns Menschen hat, der mit uns unterwegs und in Kontakt sein will. Dass er die vollen Höhen und Tiefen des Menschseins erleben möchte und mit uns solidarisch sein möchte, hat er uns in Jesu Leben und Sterben gezeigt.

Ich wünsche Ihnen für die kommende Woche Achtsamkeit für kleine Zeichen der Hoffnung, der Erfüllung und der Gottesnähe auch in unserer Zeit!

Ihre Pastoralreferentin

Maria Schwarz