19. Sonntag im Jahreskreis

deutz-poll aktuell

Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

19. Sonntag im Jahreskreis
12./13.08.2023
1. Les: 1. Kön 19,9ab.11b-13
2. Les: Röm 9,1-5
Ev: Mt 14,22-33

Jesus geht über das Wasser

Liebe Gemeindemitglieder,

im heutigen Evangelium wird beschrieben, wie das Boot, auf dem sich die Jünger befinden, in einen Sturm auf dem See Genezareth gerät. Mit dieser Szene nimmt Jesus schon die Zukunft der Kirche in den Blick. Das Boot steht bildlich für die Kirche, die im Laufe der Jahrhunderte und gerade heute vielen Stürmen ausgesetzt ist. Diese Stürme übersteigen unsere eigenen Kräfte und selbst die Jünger, die erfahrene Fischer und Schiffslenker waren, stoßen an ihre eigenen Grenzen, so dass sie verängstigt sind.

Wie wir an der Havarie des Wagencontainerschiffs erleben konnten, sind selbst Ozeanriesen nicht vor den Wellen der Nordsee geschützt und ein möglicher Untergang dieses Schiffs hat tagelang die Nachrichtensendungen beschäftigt.

Die Kirche und ihre Steuermänner sind wie die Jüngerschar auf dem Boot von Zeit zu Zeit Stürmen ausgesetzt, in der sie fähige, furchtlose und glaubensfeste Kapitäne benötigen. Diese müssen an ihrer Stelle in der Pfarrei, dem Bistum oder in der Weltkirche im Vertrauen auf Gott das Schiff mutig steuern.

Bei Noah befahl Gott den Wassern der Sintflut Einhalt. Hier in diesem Evangelium gebietet Jesus mit derselben Macht den Elementen von Wasser und Wind Einhalt. Jesus beruhigt die Jünger – alles gestandene Männer und Fischer, die eigentlich im Umgang mit dem See und seinen Wellen erfahren sein sollten.

Als Petrus versucht, wie Jesus über die Wellen zu gehen, sinkt er im Wasser ein und wird von Jesu gerettet. Sein mangelnder Glaube an die Tragfestigkeit seines Glaubens lässt ihn im Wasser sinken.

Auch wir werden in der heutigen Krise der Kirche versinken, wenn wir nicht stark in der Tragfestigkeit unseres Glaubens an Gott sind. Er wird uns auch aus diesen Turbulenzen herausführen, wie er dies schon immer getan hat. Auch in Krisenzeiten der Kirche können wir in Ruhe unseren Glauben leben, da uns die Erfahrung lehrt, dass Gott rettet.

Ich möchte dieses Vorwort mit einem Witz abschließen.
Eine Touristengruppe stand am Ufer des Sees Genezareth, um eine Bootsfahrt zu machen. Als sie die Ticketpreise für die Bootsfahrt erfuhren, sagte ein Tourist: „Bei diesen Preisen wäre ich auch wie Jesus zu Fuß über den See gegangen.“

Diakon Hans Gerd Grevelding